24. November 2005

Abschluss- und Trendbericht 17. Corporate Media 2005 Corporate Media-Trends: Autonomie der Kommunikatoren steigt - Corporate Medianetze und HD kommen Member of the European Masterclass 2005 geehrt - Seit 1989 3.300 Medienlösungen zertifiziert Daniel Swarovski & Co. AG mit dem "Master of Communication 2005" ausgezeichnet

Die Kommunikations- und Medienwelt ändert sich mit den volkswirtschaftlichen Prozessen, den neuen medialen Möglichkeiten und den neuen medialen Konditionierungen privater, öffentlicher und wirtschaftlicher Zielgruppen mit hoher Geschwindigkeit. In der Wirtschaftskommunikation und in der institutionellen Kommunikation wird der Einfluss der Medienwirtschaft auf die Auswahl von Medien und Distributionen sowie auf Hilfestellungen bei Zielformulierungen, auch unabhängig von reduzierten Budgets, geringer. Die medialen Ressourcen und Strukturen haben im Bereich der Wirtschaftskommunikation die Autonomie der Kommunikatoren gefördert. Botschaften, Bilder, Drucke, Datenbanken, Distribution zu welchen Zwecken auch immer, fast jeder könnte inzwischen fast alles an alle kommunizieren, wie er will. Unternehmen und Institutionen bestimmen mehr den je Content, Design, Schnelligkeit und den Ein- oder Ausschluss von Zielgruppen, inklusive der vernetzten Anwendungsfelder Information, Image, Logistik, Absatz, Qualifizierung, Führung, Forschung und Entwicklung sowie Produktionssteuerung. Und natürlich bleibt das nicht ohne Konsequenzen für die Medien und für die Anforderungen an neue Mitarbeiter oder mediale Dienstleistungen.

Dies ist das Ergebnis der renommierten Mediencontrollingplattform Corporate Media - The European Masterclass 2005, die mit mehreren Fachjurys die diesjährigen vorgelegten Medienlösungen, Konzepte und Tools untersucht und bewertet hatte. Die besten Lösungen wurden anlässlich der 17. MasterGallery am 18. November 2005 in der IHK-Akademie München ausgezeichnet. Das Expertenthema an diesem Tag war eine gut besuchte Vortragsserie zum Leitthema "Corporate TV-Netze kommen", die von der Corporate Television Association e.V. mit Sitz in München, als einem der 14 Mitträger des Meisterwettbewerbes, gestaltet wurde.

Abendlicher Höhepunkt unter der Moderation von Angela Frönicke (Das Opernarchiv) war die Unternehmensauszeichnung mit dem Master of Communication 2005 an Mag. Markus Lampe, Senior Vice President Marketing von der Daniel Swarovski & Co. AG, Wattens. Geehrt wurde das Unternehmen für die mehrjährigen Spitzenleistungen in der Medien- und Kommunikationsarbeit. Markus Lampe fand als Keynote-Speaker über die "Design- und Leitlinien zur Swarovski Dynamik" ein aufmerksames Publikum.

Corporate Media hat seit 1989 3.300 Medien- und Kommunikationslösungen erster Adressen aus Wirtschaft und Medienwirtschaft für den nationalen, europäischen und internationalen Wettbewerb bewertet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Festivals arbeiten die Jurys mit einem aufwendigen objektivierten Bewertungssystem, dessen Ergebnisse als Stärken- und Schwächenprofile an die Einreicher zurückgegeben werden. Gegenstand ist die Einzelanalyse jedes Beitrages in einem Soll-Ist-Zielvergleich. Was zählt, ist die Einzelleistung und die Medien- und Kommunikationswirkung. Deshalb finden sich bei diesem Meisterwettbewerb zahlreiche überdurchschnittliche Beiträge und komplexe Medienkonzepte.

Corporate Media-Entwicklungen 2005 Besonders hervorzuheben sind in diesem Jahr Medienlösungen und -konzepte, die die Veranstalter unter dem Begriff "Public Information", Öffentliche Information und Qualifizierung", geprägt haben. Das eigentlich von Ministerien und Verbänden vorrangig besetzte Feld bestreiten zunehmend Wirtschaftsunternehmen, Berufsgenossenschaften und ausgewählte Institutionen, die damit in sehr sinnvoller Weise gesellschaftlich und bildungspolitisch notwendige Informationen etwa zu Themen von Berufsbildbeschreibungen, zur Arbeitssicherheit, zum Gehörschutz bei Jugendlichen oder zum Schwimmen lehren. Den Schwimmkurs, in Schulen auf 17.000 DVDs verteilt, finanzierte etwa Capri-Sonne.

Medieninformationsnetze Mit dem Erstarken der Medieninformationsnetze in großen Unternehmen und Institutionen und mit der zunehmenden Vernetzung von Bild-, Daten- und AV-Kommunikation rüsten sich deutschsprachige Unternehmen für den europäischen und globalen Wettbewerb. Richtigerweise hat man sich vom Begriff des reinen Business TV verabschiedet und auch der neue Begriff Corporate TV trifft die Entwicklung nicht ganz exakt. Corporate TV wird tatsächlich ein Segment des Corporate Media-Networkings.

Die Juroren beobachteten verstärkt web-basierte Online-Lösungen, die Informationsinhalte, Schulungsinhalte und auch emotionale Ansätze in 'Medienverbünden', zusammen mit Printmaterialien und Aktionen und Events ganzheitlich inszenieren. Dabei spielt ein durchgängiges und sauberes Unternehmens-CI (Corporate Identity) eine immer größere Rolle. Dies spiegelt sich durchgängig in allen medialen Formen wieder.

Die schnelle, übersichtliche und bedienerergonomische Online (produkt-)Information ist mittlerweile nahezu selbstverständlich: Neben der exogenen Zielsetzung Verkaufsförderung und Kundenbindung werden Online-Lösungen auch vermehrt endogen für eine höhere Identifikation der Mitarbeiter mit Ihren Unternehmen genutzt. Wo hier früher noch die 'nackte Information' ausreichend schien, zeigen die heutigen Lösungen, dass es gern 'ein bisschen mehr' sein darf. So sind additive (Gewinn-)Spiele, Incentive-Aktionen, Zusatzfunktionen, -informationen und -tools für Mitarbeiter und Kunden das 'Salz in der Suppe' von Online-Lösungen. In einigen der zu bewertenden Online-Lösungen ließ die Klarheit und Eindeutigkeit der Navigation aufgrund der Vielfalt der Möglichkeiten zu wünschen übrig. Gleiches galt auch oftmals für die Zugriff-Performance (Geschwindigkeit).

Corporate Filme, Träger und High Definition Das Videoband hat ausgedient. In Umlauf gebracht werden Filme heutzutage auf DVD, auf CD-ROM oder Online - sei es per Streaming oder Download. Die technisch perfekte und saubere Machart wird selbstverständlich vom Auftraggeber und vom Konsumenten erwartet - und von den meisten Produzenten auch realisiert. Heutzutage fast immer als Mix aus Realbild und Computeranimation.

2005 wurden erste "richtige" High Definition-Anwendungen und Lösungen eingereicht. Seitdem die alten "Wirtschaftsfilmer" mit 35 mm-Film arbeiten, ist HD-Qualität allerdings ein alter Hut. Die ersten Anbieter produzieren vermehrt in High-Definition-Qualität. Die Corporate Media-Veranstalter raten Auftraggebern, filmische Medienlösungen, die breit distribuiert oder öffentlich eingesetzt werden sollen, möglichst heute schon in einer HD-Qualität produzieren zu lassen.

Multimediale CD-ROM Lösungen im Medienverbund: Noch vor Jahren innovativ - nun mittlerweile ein 'Klassiker' für Produktinformationen und Schulungs-Inhalte. Der Qualitätstrend: Sauber gemacht und mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Zielgruppen. Nahezu alle CD-ROM-Lösungen nutzten den Medienverbund und kombinierten Text, Bild, Ton, Grafik, Animation, Video und Online-Zugriff. Jedoch führte die Vielfalt der Möglichkeiten mitunter ebenfalls zu Unklarheiten in der Navigation. Multimediale CD-ROM Lösungen im Medienverbund: Noch vor Jahren innovativ - nun mittlerweile ein 'Klassiker' für Produktinformationen und Schulungs-Inhalte. Der Qualitätstrend: Sauber gemacht und mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedlichste Zielgruppen.

2005 war kein Jahr mit Gestaltungsauffälligkeiten, sondern eher von Solidität geprägt. Storytelling wurde 2005 nicht ganz so umfangreich fortgesetzt. In einigen kurzen, produktspezifischen Videoclips fielen 'Storys' auf, die den Fokus von der Produktvorstellung auf die 'Story' lenkten. Dadurch gelingt es sicher nachhaltiger, das 'Produkt' am Aufhänger der einprägsamen 'Story' im Langzeitgedächtnis des Konsumenten zu halten. Die Stories waren interessant bis komisch, stimmten nachdenklich oder animierten zum Schmunzeln.

Corporate Media-Konzepte Mediale Verbundkonzepte im Rahmen von (Kunden-)Kampagnen, von (firmeninternen) Change-Management (CM) Prozessen oder von Öffentlichkeits-Information gewinnen an Bedeutung und zielen darauf, ganzheitlich den gewünschten Prozess zu begleiten. Vom Printmedium über den Online-Auftritt, vom Videotrailer und begleitendem 'Merchandising', von der Roadshow und dem abgestimmten 'Aftersales'-Prozess: alles aus einem Guss und in einem CI. Die diesbezüglich zu bewerteten Konzepte waren aufwändig, meist in professioneller Qualität umgesetzt und zeigten ein hohes Wirkungspotenzial.
  • Verkaufsförderung, POS, Event, Messe (Fallend)
  • Public Relations, POI, Unternehmenspräsentation (Stabil)
  • Werbung, Placement, Direct Response TV, Video News Release (Stagnierend)
  • Corporate- und Mitarbeiter- TV, Mediennetze für B2B, Conferencing (Steigend)
  • Corporate- und Mitarbeiter- TV, Mediennetze für B2B, Conferencing (Steigend)
  • Markenstrategien, Jugendmarketing (Stagnierend)
  • Public Information, How-to-do (Steigend)
  • Kundendienst, Wartung, Service (Stagnierend)
  • Training, Aus- und Weiterbildung, Lehrfilm, E-learning (Stagnierend bis fallend)
  • Wirtschaftsfilm, Features Fallend
  • Internet B2C, Specials, DVD, HD (Stabil - DVD und HD, Steigend)
  • Tools, Programme, Mobil Content (Steigend)
  • medien-, netz- und datengestützte Kommunikationskonzepte (Steigend)
  • Tools, IuK-, System- und Hardwarelösungen der Bild- und Datenkommunikation (Stagnierend)
Quelle: Medienreport 11/05 Rolf G. Lehmann

Der Meisterwettbewerb 17. Corporate Media 2005 - The European Masterclass wird von zahlreichen Verbän-den und Institutionen unter dem gemeinsamen Dach der FAC Fördergemeinschaft Audiovisual Communication mitgetragen. Neu dabei sind der CTVA e.V. und der Internationale Medienjournalistenverband UIPRE. Die MasterGallery können interessierte Standorte und Unternehmen buchen. Die 18. Corporate Media Master-Ausschreibung wird im April 2006 vorliegen, ab 30. August juriert und am 17. November 2006 präsentiert.